„DIE ÄRZTE“ haben irgendwann in den 1990ern (oder in den 80ern…) den Song „Wegen dir“ herausgebracht und es im Booklet von „Das Beste von kurz nach früher bis jetze“ mit „… eigentlich müsse es deinetwegen heißen“, kommentiert. Damit haben sie Recht. Doch das ist nicht das eigentliche Problem. Die Frage ist nämlich, welchen Fall wir einsetzen sollten, wenn wir mit dem kleinen Wort etwas begründen.
Besonders auf der Suche nach Content stoße ich immer wieder darauf und meine, es mindert die Qualität eines (SEO-)Textes. Von daher: Hier die Auflösung, wie es richtig eingesetzt wird.
Dativ oder Genitiv
Du benutzt die Präposition “wegen”, wenn du einen Grund angeben willst. Sie braucht einen Artikel oder ein Adjektiv. Wenn du es in irgendwelchen Wörterbüchern suchst, findest du den Hinweis, dass “wegen” eine Präposition mit Genitiv ist. Hier ist ein Beispiel für die Genitivform:
Beispiel:
Wegen des Regens bin ich zu spät gekommen.
Das ist die streng konventionelle grammatikalische Regel. Oftmals wird aber auch darauf hingewiesen, dass das Wortin der gesprochenen Sprache oft mit Dativ verwendet wird.
Beispiel (falsch):
Er konnte nicht zur Schule kommen, wegen dem Vorfall mit den vergifteten Lebensmitteln.
Der Einsatz in Kombination mit dem Dativ ist so weit verbreitet, dass er offiziell anerkannt wird. Die Verwendung des Genitivs ist in der Sprache insgesamt rückläufig. Die Verwendung mit Dativ wird zur Norm.
Also Dativ oder Genitiv?
Überlege dir, was du in deinem täglichen Leben hörst und verwendest. In den Zeitungen und Büchern, die du liest: Was findest du vor? Was im Alltag selbstverständlich ist, sollte für dich kein Problem sein. Wenn du ein Formular ausfüllst oder eine Art Antwort mit einem vorherigen Text als Referenz formulierst, schaue nach, ob “wegen” in diesem Text vorhanden ist und ob er von Genitiv oder Dativ gefolgt wird. Wenn nicht, musst du dir keine Sorgen machen. Beides ist allgemein anerkannt.
Tipp: Denk bei der Publikation von suchmaschinenoptimierten Inhalten daran, was deine Zielgruppe eher nutzt. Denke auch an den Ton, den du annehmen willst. Es gibt immer noch Leute, die es nur mit Genitiv akzeptieren.
Wegen dir – deinetwegen
Tipp 2: Da „wegen“ nicht mit dem Dativ steht, ist „wegen dir“, „wegen ihm“ usw. entsprechend ebenso falsch wie andere Beispiele. Es heißt „deinetwegen“, „seinetwegen“ usw.