Wer den Begriff „Website“ googelt, erhält eine große Zahl an Ergebnissen zum Thema „eigene Website bauen“. Aber auch Homepagebaukästen und Webseiten-Vorlagen tummeln sich in den Ergebnislisten. Was davon ist jetzt das richtige Tool?
Obwohl sie sich ähneln, bestehen in der deutschen Sprache signifikante Unterschiede zwischen diesen Begriffen. Welche das sind und was du im Umgang mit Websites, Webseiten und Homepages beachten solltest, erklären wir dir heute in 3 einfachen Schritten.
1. Was ist eine Website?
Die Website ist deine komplette Internetpräsenz. Das schließt alle Seiten mit ein, die unter deiner Domain (also der Internetadresse) auffindbar sind. Gerade jetzt befindest du dich auf der Website von Dr. Ralf Friedrich.
Da den betrachteten, verwirrenden Begriffen englische Vokabeln zugrunde liegen, forschen wir ihnen ein bisschen nach. „Web“ ist englisch für „Netz“ oder „Netzwerk“ und beschreibt in unserem Zusammenhang das gesamte Internet. „Site“ ist ein Wort, das korrekt ins Deutsche übersetzt nicht etwa „Seite“, sondern „Platz“, „Lage“ oder „Ort“ bedeutet. Eine „Website“ ist demzufolge ein „Platz im Internet“, an dem sich deine Internetpräsenz befindet. Ihn erreicht man, indem man im Browser die ihm zugeteilte Adresse aufruft.
2. Was ist eine Webseite?
Eine Webseite ist eine einzelne Internetseite (oder genauer gesagt, ein einzelnes Webdokument). Diese einzelne und jede weitere deiner Webseiten sind die Bestandteile deiner Website (also der gesamten Internetpräsenz).
Als Beispiel: Momentan befindest du dich auf der Webseite, auf welcher der Artikel „Kenne den Unterschied: Website, Webseite oder Homepage?“ aus Ralfs Blog hinterlegt ist. Sie gehört mit allen anderen Blogartikel-Seiten und dem Kontaktformular sowie dem Impressum und, und, und, … zu seiner Website.
Warum haben Website und Webseite so täuschend ähnliche Bezeichnungen?
Die Verwirrung bei der Verwendung der Begriffe Website und Webseite entsteht dadurch, dass einer der Begriffe eingedeutscht wurde und der andere nicht. „Website“ ist ein englischsprachiger Begriff, der einfach übernommen wurde. „Webort“ oder „Webplatz“ klingt ja auch irgendwie blöd.
Der Begriff „Webseite“ wurde zum Teil ins Deutsche übersetzt. Das englische Pendant dazu ist „webpage“ (page = Seite) und macht den Unterschied zwischen site und page auch phonetisch deutlich. Wären wir konsequent geblieben, würden wir statt „Webseite“ auch im Deutschen von „Webpages“ reden. Leider hat sich das jedoch weder im deutschen Sprachgebrauch, noch im Duden durchgesetzt.
3. Was ist eine Homepage?
Die Homepage ist die Startseite deiner Website. Auf ihr landen deine Besucher, wenn sie die Adresse deiner Website aufrufen. Auf unserer Homepage begrüßt dich Ralf mit seinen Referenzen und Kollegen und lädt dich ein, mit ihm zu arbeiten.
Der Begriff „Homepage“ setzt sich aus den englischen Wörtern „home“ (= Heimat, Heim) und „page“ (= Seite) zusammen. Von dieser „Heimseite“ aus navigieren deine Besucher auf alle anderen Webseiten, die auf deiner Website hinterlegt sind.
Häufig sprechen Menschen davon, dass sie eine Homepage haben, meinen damit allerdings ihre gesamte Internetpräsenz (also: die Website). Möglicherweise hat sich der Begriff „Homepage“ im deutschen Sprachgebrauch etabliert, als Websites noch vorrangig aus einer einzigen Seite bestanden. So wurde er dann auch für Angebote übernommen, die aus weit mehr als nur einer einzigen Homepage bestanden.
Falls du bisher noch nicht (oder nicht mehr) verwirrt warst, setze ich noch eins drauf: Im Prinzip ist die Homepage ebenfalls eine Webseite, denn sie gehört wie alle anderen Seiten unter derselben Adresse zu deiner Website. Da sie aber eine Sonderstellung hat und quasi der zentrale Knotenpunkt ist, von dem aus deine Besucher navigieren, hat sie eine eigene Bezeichnung.
Bonus: Was gibt es sonst noch zu beachten?
Das Internet verändert seine Strukturen rasant und mit ihm verändert sich das Nutzerverhalten. Das kann Konsequenzen nach sich ziehen und noch mehr Verwirrung stiften, als ohnehin schon geherrscht hat.
Gefahrenzonen für den Texter
Nimmst du als Texter Aufträge an, musst du sicherstellen, dass du und dein Kunde von derselben Sache redet. Wirst du für das betexten einer Webseite beauftragt, kann es passieren, dass dein Auftraggeber damit seine komplette Website meint. Im schlimmsten Fall kalkulierst du dann einen falschen Preis und setzt den falschen Zeitraum für deine Leistung an.
Frage lieber einmal mehr nach oder weise gleich auf beide Optionen hin, damit das nicht passiert. Für mehr Tipps zum Thema Texten empfehlen wir dir unsere Begriffsliste für Texter.
Website vs. Blog
Ein Blog ähnelt einem Tagebuch. Der Blogger veröffentlicht aktuelle Beiträge zu seinen Interessengebieten, die in chronologischer Reihenfolge erscheinen. Ursprünglich waren das häufig tatsächlich Tagebücher, unterdessen bloggen aber auch Unternehmen über ihre Fachgebiete und veröffentlichen News in ihren Blogs – ähnlich wie der Blog von Ralf, auf dem du dich gerade befindest.
Das Wort „Blog“ ist die Kurzform für „Web-Log“ und kombiniert die Begriffe „web“ und „Log“ (für Logbuch). Das „Bloggen“ ist in den letzten Jahren sehr beliebt geworden und übt großen Einfluss auf die Entwicklung des Internets aus. Blogs generieren große Mengen an tagesaktuellem Inhalt, den Suchmaschinen gerne filtern und anbieten.
Im US-amerikanischen Raum wird kaum noch zwischen Blog und Website unterschieden. Das sieht man z. B. auch an WordPress, einer der beliebtesten Blogger-Lösungen: in der englischen Version ist dort nicht mehr die Rede von Blogs, sondern von „Sites“. Vielleicht liegt das auch daran, dass kaum eine Website heute noch auf einen Blog verzichtet, egal ob großes Unternehmen oder kleiner Freiberufler.
Mehr zum Thema Bloggen erfährst du in unseren 10 Tipps für einen guten Blogartikel.