Wie kann E-Mail Kommunikation gesund sein? – Berechtige Frage. Eigentlich ist es weniger ein Aspekt der Kommunikation, den wir hier betrachten, denn mehr ein Punkt der langfristig angelegten „Gesunden Führung“.
Ein Beispiel: Der Chef arbeitet „etwas“ länger, hat gegen 20 Uhr noch eine Eingebung, die er unbedingt per E-Mail an einen Mitarbeiter kommunizieren „muss“ und schickt die E-Mail raus.
Der MA hat nun vier Optionen: 1. Er ignoriert die Mail, liest sie am kommenden Morgen und bearbeitet sie. 2. Er liest sie am gleichen Abend, setzt sich noch ran und verringert sowohl seine persönliche Freizeit als auch die Phasen, die er eventuell mit der Familie verbringen könne. 3. Er liest die Mail und hat Verständnis, weil er weiß, dass der Chef die Antwort erst am kommenden Tag erwartet. 4. Er liest die Mail und ist genervt…
Ganz gleich, was nun passiert: Die Arbeit lässt ihn bis auf die in 1. beschriebene Option nicht los. Die Regenerationsphase ist heruntergesetzt und wird verkürzt. Die Quintessenz ist einfach: Auf Dauer wird der Mitarbeiter durch die unzureichenden Ruhephasen an psychischer Resilienz verlieren. Die Auswirkungen auf Gesundheit sowie Leistungsfähigkeit sind vorprogrammiert.
Wann schicke ich die letzte E-Mail?
Sollten Sie als Führungskraft tätig sein, setzen Sie sich eine Regel: Nach 18.00 Uhr wird nur an jene Mitarbeiter geschrieben, die damit einverstanden oder im Dienst sind. Alle anderen bekommen Ihre Mails erst am kommenden Tag zugestellt. Wie das funktioniert, ohne den Inhalt im Kopf behalten zu müssen? – Schreiben Sie die Mail und speichern Sie diese in den Entwürfen Ihres Postfachs. Oder, sofern Ihr Mailprogramm über eine entsprechende Einstellung verfügt: Stellen Sie einen „Absende-Timer“. – Ihre Mitarbeiter werden dies nicht weiter bemerken; aber Sie in der Schonung der psychischen Gesundheit Ihrer Leute.