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Vergleichsblog: Fachsprachenartikel vs. Blogartikel Dr. Ralf Friedrich Texter Ghostwriter Chemnitz Leipzig Dresden

Vergleichsblog: Fachsprachenartikel vs. Blogartikel

WICHTIG! VORWORT.

Der nachfolgende Artikel ist ein Experiment. Bevor meine Kollegin Adriana den Beitrag “Warum Medien uns zu Couchpotatoes machen” schrieb, schickte sie mir den nachfolgenden. Inhaltlich sind sie ähnlich. Allerdings ist dieser hier akademisch gehalten, während der andere eine einfachere und bildhaftere Sprache wählt.

Wir stellen Ihnen einfach beide zur Verfügung, um den Unterschied zwischen einem präzisen und einem prägnanten Text herauszustellen. Wie das funktioniert? – Ganz einfach: Sie lesen einfach beide Artikel und sehen dann selbst. 😁 Viel Spaß!

(Hier geht’s direkt zum Vergleichsartikel: KLICK.)

Wirken sich Medien positiv auf unser Wohlbefinden aus?

Ob Bingewatching auf Netflix, das Scrollen durch Instagram, Facebook und Co. oder (ganz altertümlich) der Griff zum guten Buch nach einem anstrengenden Arbeitstag: die Nutzung von Medien ist eine beliebte Methode zur Entspannung und Erholung von stressigen Ereignissen. 

Durch die dauerhafte zeit- und ortsunabhängige Verfügbarkeit mobiler Medienangebote ist die Präsenz verschiedenster Medientechnologien für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit im alltäglichen Leben geworden. Wer denkt beim Einschalten der Lieblingsfolge von „Game of Thrones“ schließlich schon groß darüber nach, warum man es tut?  

Überraschend ist es demzufolge nicht, dass verschiedene Motive der Medienwahl- und zuwendung beliebte Forschungsthemen der Kommunikations- und Medienwissenschaften geworden sind. Damit verbunden sieht auch die Psychologie eine große Wichtigkeit in der Klärung der Frage, inwieweit sich Medien positiv auf unser Wohlbefinden auswirken können.

Welche psychologischen Hintergründe stecken also dahinter, dass wir uns nach einem stressigen Arbeitstag besser fühlen, sobald wir unsere Lieblingsserie einschalten? 

Die Medienwahl

Grundlegend werden in der Medienpsychologie zwei Konzepte postuliert, die sich damit beschäftigen, warum wir uns Medien überhaupt zuwenden.

Das Konzept der Hedonie und das Konzept der Eudaimonie.

Die Grundlage der hedonischen Konzepte legte Zillmann (1988) mit seiner Mood- Management Theorie. Die Medienzuwendung wird hier damit begründet, dass Menschen durch die Mediennutzung bestimmte Bedürfnisse befriedigen können. Laut Zillmann geht es beim Medienkonsum besonders darum, aktuelle Stimmungszustände zu beeinflussen.

Die Theorie dahinter ist simpel:

  • Positive Stimmungszustände sollen aufrechterhalten werden (=Empfinden von Freude)
  • Negative Stimmungszustände sollen minimiert werden (=Reduzieren/Beseitigen negativer Emotionen)

 Würde das aber nicht bedeuten, dass wir niemals traurige Filme ansehen würden?

Die eudaimonischen Konzepte versuchen unter anderem diese Lücken der hedonischen Theorien zu ergänzen. Die Grundannahme eudaimonischer Perspektiven ist, dass wir uns nicht nur den Medien zuwenden, die uns Spaß machen und uns unterhalten, sondern ebenfalls solchen, die uns zum Nachdenken anregen. Oliver und Raney (2011) postulieren an dieser Stelle das Konzept der „Appreciation“. Statt der Empfindung positiver Emotionen sind die Suche nach Erfahrung und Bedeutung nun die zentralen Motive der Medienzuwendung.

Das menschliche Wohlbefinden in der Psychologie

In der Psychologie gibt es eine Vielzahl an Theorien zum menschlichen Wohlbefinden, die nicht immer einen hohen Konsens in ihren Konzepten aufweisen. Bedenkt man jedoch, dass die Komplexität des menschlichen Wohlbefindens bereits seit antiken Zeiten erforscht wird, ist diese Vielfalt an Theorien und Auffassungen nicht überraschend.

Grundlegend findet man jedoch Einigkeit in der Einteilung des menschlichen Wohlbefindens in die Konzepte des psychologischen und subjektiven Wohlbefindens (z. B. Reinecke & Eden, 2017).

Das Subjektive Wohlbefinden definiert sich grundlegend aus der subjektiven Einschätzung der Lebensqualität und Zufriedenheit. Ausschlaggebende Indikatoren dieses Konstruktes sind Empfindungen von Emotionen wie Freude und Schmerz. Wichtig für ein optimales subjektives Wohlbefinden ist jedoch, dass die Wahrnehmung von positiven und negativen Emotionen im ungefähren Gleichgewicht steht. 

Das Psychologische Wohlbefinden hingegen definiert sich durch die Entwicklung, Realisierung und Umsetzung des individuellen Selbst. Entscheidende Faktoren sind hier unter anderem die empfundene Autonomie, sowie Selbstakzeptanz und das Empfinden bedeutsamer Erfahrungen. Das psychologische Wohlbefinden beeinflusst zudem unsere Produktivität und unser Stressmanagement.

Zudem gibt es viele Faktoren, die sich positiv und negativ auf das menschliche Wohlbefinden auswirken können.

Stress ist einer dieser potenziellen Faktoren, die mitunter negativ unser Wohlbefinden beeinflussen. Durch tägliches Arbeiten und anderen Herausforderungen werden wir Stress ständig ausgesetzt. Bei der Empfindung von Stress werden jedoch psychische und physische Ressourcen verbraucht. Zur Vermeidung einer dauerhaften Schädigung des Wohlbefindens ist es deswegen nötig, dass der menschliche Körper Erholungsphasen erfährt.

In diesen Erholungsphasen werden die verbrauchten psychischen und physischen Ressourcen wieder aufgeladen. Dafür stehen dem Menschen verschiedene Optionen zur Verfügung, so z. B. sportliche Aktivitäten, das Treffen von Familie und Freunden, oder auch der Konsum von Medieninhalten.

Die Wirkung der Medien auf das Wohlbefinden

Bevor jeder Mediennutzung entscheiden Menschen sich bewusst oder unbewusst dafür, ob sie hedonische Medieninhalte (z. B. eine Komödie) oder eudaimonische Medieninhalte (z. B. ein Drama) zur Bedürfnisbefriedigung nutzen wollen.

Entscheiden wir uns für unterhaltsame Medien, kommt es zur Regeneration von Ressourcen durch das Anschauen friedvoller Inhalte und der Stimulation sozialer Beziehung. Bei der Zuwendung zu eudaimonischen Medieninhalten hingegen unterstützt das tiefgründige Lernen und die persönliche Entwicklung durch bedeutsame Erfahrungen den Regenerationsprozess. Das resultiert nicht immer in das Empfinden positiver Emotionen, trotzdem hat dies einen erholsamen Effekt auf das Wohlbefinden (z. B. Hartmann, 2013; Rieger et al., 2015).

Grundsätzlich kann daraus geschlussfolgert werden, dass verschiedene Medien sich unterschiedlich auf unser Wohlbefinden auswirken:

  • Die Nutzung hedonischer Medienangebote zur Regenerierung von verbrauchten Ressourcen resultieren in positive Effekte auf das subjektive Wohlbefinden.
  • Die Nutzung von eudaimonischen Medienangeboten zur Regenerierung von verbrauchten Ressourcen resultieren in positive Effekte auf das psychologische Wohlbefinden

Fazit: Können Medien positiv auf unser Wohlbefinden wirken? 

Positive Wirkungen durch die Nutzung von Medien sind in der Psychologie vor allem als Mittel im Umgang mit Stress zu finden. Die Regulation von Stimmungszuständen und die Regenerierung von Ressourcen kann dabei positive Effekte auf unser Wohlbefinden haben. Verschiedene Medientypen haben jedoch unterschiedlichen Einfluss darauf, auf welche Weise diese verbrauchten Ressourcen erneuert werden. Wichtig ist jedoch, dass der Regenerationsprozess essenziell für ein gesundes Wohlbefinden ist. 

Schauen wir bspw. unsere Lieblingsserie können verbrauchten Ressourcen “aufgeladen” werden, da sich dies zum einen positiv auf unsere Emotionen aber auch (damit verbunden) auf unser Wohlbefinden auswirkt. 

Trotzdem sollte man die möglichen negativen Wirkungen auf unser Wohlbefinden nicht außer Acht lassen. Exzessive Medienzuwendung (z.B. Binge- Watching) kann zu Prokrastination und damit verbundenen Schuldgefühlen führen, was wiederum neuen Stress auslösen kann.   

Wie bei vielen Dingen gilt also auch hier: ein gesundes Maß ist entscheidend.

Referenzen

Hartmann, T. (2013). Media entertainment as a result of recreation and psychological growth. In E. Scharrer (Ed.), Media effects/media psychology, Vol. 5. The International Encyclopedia of Media Studies, A. Valdivia (Gen. Ed.) (pp. 170-188). Wiley-Blackwell. 

  Reinecke, L., & Eden, A. (2017). Media use and recreation: Media-induced recovery as a link between media exposure and well-being. In L. Reinecke & M.B. Oliver (Eds.), The Routledge handbook of media use and well-being: International perspectives on theory and research on positive media effects (pp. 106-117). New York: Routledge.

Rieger, D., Reinecke, L., & Bente, G. (2015). Media-induced recovery: The effects of positive versus negative media stimuli on recovery experience, cognitive performance, and energetic arousal. Psychology of Popular Media Culture, online first. https://doi.org 10.1037/ppm0000075

Oliver, M. B., & Raney, A. A. (2011). Entertainment as pleasurable and meaningful: Identifying hedonic and eudaimonic motivations for entertainment consumption. Journal of Communication, 61(5), 984–1004. doi:10.1111/j.1460-2466.2011.01585.x.

 Zillmann, D. (1988). Mood management: Using entertainment to full advantage. In L. Donohew, H. Sypher & E.T. Higgins (Eds.), Communication, Social Cognition and Affect (pp. 147–171). Lawrence Erlbaum.

 

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